Theater

Zusammen mit meinen Kollegen Paul Brutsche, Dariane Pictet und Heike Wies bin ich in vier Theaterstücken, die sich mit wesentlichen Facetten des langen und bewegten Lebens von C. G. Jung beschäftigen, aufgetreten. Murray Stein war die ursprüngliche Inspirationsquelle und wurde zum Regisseur aller vier Aufführungen.

The Jung-White Letters (adaptiert von Murray Stein, Paul Brutsche, John Hill und Heike Weis) beschreibt den Konflikt zwischen einem englischen Theologen und einem Schweizer Psychologen. Die Entfaltung der Geschichte ihrer umfassenden und vielschichtigen Beziehung ist ein faszinierendes Seilziehen der Dramatik und der intellektuellen Herausforderung. Die 90-minütige Vorstellung, basierend auf einer sorgfältigen Auswahl von Briefen, die zwischen Professor Carl Jung und Pater Victor White ausgetauscht wurden, ist auf DVD erhältlich. Sie können einen Ausschnitt daraus auch auf YouTube sehen.

In A Performance of C.G. Jung’s Red Book (adaptiert von Murray Stein) habe ich drei Rollen gespielt: den Propheten Elijah, den Krieger Izdubar und den Magier Philemon. Das Stück ermutigt die Zuschauer zum Erkunden von Jungs Vision der Psyche als einer Arena multipler Persönlichkeiten, die eine Bühne bietet, auf der dissoziierte Teile des Selbst auftauchen und in unserem Bewusstsein Präsenz gewinnen können. Das Stück veranschaulicht, wie Jung in dieser Konfrontation mit dem Unbewussten eine bewusste und kritische Präsenz aufrechterhalten hat. Er beschrieb den Prozess später als “Aktive Imagination”, die zu einem wertvollen Instrument der Psychotherapie geworden ist.

The Jung-Neumann Letters (adaptiert von Murray Stein) stellte Erich Neumann, der einer der begabtesten Schüler Jungs war, in den Mittelpunkt der Aufführung. Bereits 1934 warnte Neumann Jung vor den Gefahren des Wiederaufflammens des Antisemitischen durch die Nazis. In dem Stück spielte ich die Rolle des zornigen Neumann. Als wir in Israel eine Aufführung hatten, hatte ich die Ehre Neumanns Sohn zu treffen. Ich fragte ihn, ob ich den Zorn übertrieben hätte. Seine Antwort: Oh nein. Mein Vater könnte wütender sein als das.

The Analyst and the Rabbi (geschrieben von Murray Stein und Henry Abramovitch), erlaubte mir die Rolle des Rabbi Baeck zu spielen. Dieses Theaterstück unterschied sich sehr von den vorherigen Stücken. Der Text stammte nicht von Jung, sondern wurde von Murray Stein und Henry Abramovitch geschrieben. Er beschreibt eine imaginäre Begegnung zwischen Baeck und Jung und befasst sich mit den Widersprüchen, in die beide Männer während der Nazi-Zeit verwickelt waren. The Analyst and the Rabbi ist eine Geschichte über die “Auseinandersetzung mit der individuellen Verantwortung für Entscheidungen, die in der “Grauzone” getroffen wurden”. Dieses Stück ist auf DVD und in einer Buchpublikation erhältlich.